Teilnehmer, Tickets, Termine: Alles zum Eurovision Song Contest 2024
Die schwedische Stadt Malmö ist 2024 Gastgeber des 68. Eurovision Song Contest. Unter dem Motto "United By Music" singen 37 Acts um die Trophäe. Deutschlands Kandidat ist Isaak mit "Always On The Run" am Start.
Durch die Shows in Malmö führen Petra Mede und Malin Åkerman. Am 30. Januar wurde in Malmö beim sogenannten Allocation Draw ausgelost, welche Länder in welchem Halbfinale antreten und bei welchen Semis die Big Five - also Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie Schweden als Gastgeberland - stimmberechtigt sind. Deutschland, Frankreich und Italien stimmen im ersten Halbfinale ab, Spanien, Großbritannien und Schweden voten im zweiten. Auch in diesem Jahr gibt es mit dem EuroClub, dem Eurovision Village und der Eurovision Street ein buntes Rahmenprogramm zum ESC.
ESC-Termine 2024
- 7. Mai 2024: Erstes Halbfinale | 21 Uhr
- 9. Mai 2024: Zweites Halbfinale | 21 Uhr
- 11. Mai 2024: Finale | 21 Uhr
Alle Sendetermine rund um den ESC findet ihr in der Übersicht.
Teilnehmer am Eurovision Song Contest 2024
Die Big-Five-Länder sind automatisch für das ESC-Finale gesetzt. Weitere 31 Länder müssen sich zunächst in den beiden Halbfinalen für das Finale qualifizieren, 20 von ihnen qualifizieren sich für das Finale. Die Startreihenfolge für die Semis wurde Ende März von den Produzenten nach dramaturgischen Gesichtspunkten festgelegt.
Lief die Vorstellung der Big-Five-Acts und des Gastgeberlandes bislang über kurze Einspieler in den Semis, haben die Kandidatinnen und Kandidaten nun die Chance, ihre Songs auf der großen ESC-Bühne dem Publikum live zu präsentieren. Deutschlands Teilnehmer Isaak performt im ersten Halbfinale zwischen Island und Slowenien, Olly Alexander aus Großbritannien (UK) zwischen Irland und der Ukraine und Marcus & Martinus, die für Schweden starten, singen zwischen Moldau und Aserbaidschan.
Startnummer | Land | Act | Song |
---|---|---|---|
01 | Zypern | Silia Kapsis | "Liar" |
02 | Serbien | Teya Dora | "Ramonda" |
03 | Litauen | Silvester Belt | "Luktelk" |
04 | Irland | Bambie Thug | "Doomsday Blue" |
05 | Ukraine | Alyona Alyona & Jerry Heil | "Teresa & Maria" |
06 | Polen | Luna | "The Tower" |
07 | Kroatien | Baby Lasagna | "Rim Tim Tagi Dim" |
08 | Island | Hera Björk | "Scared Of Heights" |
09 | Slowenien | Raiven | "Veronika" |
10 | Finnland | Windows95man | "No Rules" |
11 | Moldau | Natalia Barbu | "In The Middle" |
12 | Aserbaidschan | Fahree feat. Ilkin Dovlatov | "Özünlə Apar" |
13 | Australien | Electric Fields | "One Milkali (One Blood)" |
14 | Portugal | Iolanda | "Grito" |
15 | Luxemburg | Tali | "Fighter" |
Im zweiten Halbfinale singt Frankreichs Slimane live zwischen Tschechien und Österreich. Nebulossa aus Spanien kommen zwischen Lettland und San Marino auf die Bühne und Angelina Mango aus Italien performt zwischen Estland und Israel.
Startnummer | Land | Act | Song |
---|---|---|---|
01 | Malta | Sarah Bonnici | "Loop" |
02 | Albanien | Besa Kokëdhima | "Titan" |
03 | Griechenland | Marina Satti | "Zari" |
04 | Schweiz | Nemo | "The Code" |
05 | Tschechien | Aiko | "Pedestal" |
06 | Österreich | Kaleen | "We Will Rave" |
07 | Dänemark | Saba | "Sand" |
08 | Armenien | Ladaniva | "Jako" |
09 | Lettland | Dons | "Hollow" |
10 | San Marino | Megara | "11:11" |
11 | Georgien | Nutsa Buzaladze | "Fire Fighter" |
12 | Belgien | Mustii | "Before The Party's Over" |
13 | Estland | 5Miinust & Puuluup | "(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi" |
14 | Israel | Eden Golan | "Hurricane" |
15 | Norwegen | Gåte | "Ulveham" |
16 | Niederlande | Joost Klein | "Europapa" |
Die endgültige Zusammensetzung im Finale steht nach dem zweiten Halbfinale fest. Dann wird auch die Startreihenfolge bekannt gegeben. Fest steht derzeit lediglich, dass Gastgeber Schweden im Finale von der ersten Startposition antritt.
Startnummer | Land | Act | Song |
---|---|---|---|
Deutschland | Isaak | "Always On The Run" | |
Frankreich | Slimane | "Mon amour" | |
Großbritannien (UK) | Olly Alexander | "Dizzy" | |
Italien | Angelina Mango | "La noia" | |
01 | Schweden | Marcus & Martinus | "Unforgettable" |
Spanien | Nebulossa | "Zorra" |
Am 15. September endete die ESC-Anmeldephase für Teilnehmerländer. Die jeweiligen nationalen Sender hatten bis 11. Oktober die Möglichkeit, ihre Teilnahme ohne Verhängung von Bußgeldern zurückzuziehen. Am 5. Dezember veröffentlichte die Europäische Rundfunkunion (EBU) die Liste der 37 Teilnehmerländer. Nach 31 Jahren ist 2024 auch erstmalig wieder das Großherzogtum Luxemburg beim ESC dabei. Trotz dieser langen Pause ist das Land mit fünf Siegen das dritterfolgreichste der ESC-Geschichte. Beim ESC 2023 in Liverpool war Rumänien als Teilnehmerland noch dabei. Am 25. Januar hat der Sender TVR verkündet, in diesem Jahr aus finanziellen Gründen nicht teilzunehmen.
Neue Regeln für den ESC
Die neuen Regeln betreffen die Startreihenfolge im Finale und das Voting sowie die Halbfinalpräsentation der Big-Five-Länder. Ab diesem Jahr bestimmen die Produzenten der Show die Startposition für nur noch etwa die Hälfte aller Finalacts. Für 25 der 26 Teilnehmer - Startplatz 1 für Schweden als Gastgeberland wurde bereits im März ausgelost - entscheidet das Los, ob sie in den Kategorien "erste Hälfte", "zweite Hälfte" oder "Producer's Choice" landen. Für die beiden Hälften werden jeweils sechs Plätze ausgelost, 13 werden über die Producer's Choice vergeben. Bekommt ein Land diese Kategorie, können die Showproduzenten die Startposition des jeweiligen Acts frei wählen.
Seit 2023 können auch Fans abstimmen, deren Länder nicht am ESC teilnehmen. Die Abstimmung läuft in diesen Ländern über ein kostenpflichtiges Online-Voting. Das Voting wird dann zusammenaddiert als "Rest of the World" und zählt so viel wie das Voting eines Teilnehmerlandes. Darüber hinaus gibt es keine Jurys mehr in den ESC-Halbfinalshows. Bei den Semis entscheidet nur das Televoting, welche Acts ins Finale einziehen - zehn aus dem ersten und zehn aus dem zweiten Halbfinale. In diesem Jahr ist neu, dass das "Rest of the World"-Voting bereits knapp einen Tag vor Beginn der Final-Show startet. Außerdem dürfen die Zuschauer der Teilnehmerländer wie schon beim ESC 2010 und 2011 direkt mit Beginn des ersten Starters im Finale voten. In den beiden Halbfinalshows beginnt das Voting weiterhin nachdem alle Acts aufgetreten sind.
Während in den Jahren zuvor nur kurze Ausschnitte aus den Proben gezeigt wurden, können die Kandidatinnen und Kandidaten der Big-Five-Länder nun zwischen den Halbfinal-Acts ihre Lieder vollständig präsentieren. Gleiches gilt auch für das Gastgeberland Schweden. Da Deutschland, Schweden und das Vereinigte Königreich im ersten Halbfinale abstimmberechtigt sind, treten die Acts aus diesen Ländern dort auch auf. Frankreich, Italien und Spanien stimmen im zweiten Halbfinale ab und müssen sich mit ihren Auftritten bis dahin gedulden.
Kontroversen um israelischen ESC-Titel
Israel hat mit Eden Golan zwar eine Kandidatin, aber noch keinen Song. Den ursprünglichen Titel "October Rain" hatte die Rundfunkunion aufgrund von politische Botschaften abgelehnt. Ebenso den Titel "Dance Forever", der als Alternative eingereicht wurde. Der israelische Sender Kan hatte Medienberichten zufolge angekündigt, nichts an den Text ändern zu wollen, auch wenn das Israel die Teilnahme am Wettbewerb koste. Nachdem dann aber Israels Präsident Isaac Herzog eine Textänderung forderte, damit Israel am ESC teilnehmen kann, sind die Texter der beiden Titel aufgefordert, die Texte unter Wahrung ihrer künstlerischen Freiheit neu zu schreiben.
Keine Rückkehrer und suspendierte Länder
Belarus wurde bereits 2021 von der Europäischen Rundfunkunion als Mitgliedsland suspendiert und darf daher bis auf Weiteres nicht am Wettbewerb teilnehmen. Seit dem Einmarsch in die Ukraine ist Russland ebenfalls vom ESC ausgeschlossen. Der slowakische Sender RTVS hat Anfang Juni aus finanziellen Gründen seine Teilnahme am ESC 2024 ausgeschlossen. Auch Monaco kehrt trotz neuem Sender TV Monaco 2024 nicht zurück.
Tickets für den ESC 2024
Der offizielle Ticketverkauf für den Eurovision Song Contest 2024 startete am 28. November um 10 Uhr. Die Karten kosten je nach Show zwischen 13 und 330 Euro (145 bis 3.795 Schwedische Kronen) und sind ausschließlich über Ticketmaster Sweden verfügbar.
Motto "United By Music" bleibt bestehen
Der für den ESC 2023 in Liverpool kreierte Slogan "United By Music" wird auch in Malmö wieder verwendet. Darüber hinaus stehen auch künftig die Wettbewerbe unter diesem Motto. Die visuelle Gestaltung des Wettbewerbs bestimmt 2024 das Himmelsphänomen der Nordlichter. Kombiniert mit dem Rhythmus von Sound-Equalizern werden daraus die Eurovision Lights.
Der schwedische Sender hat kurz vor Weihnachten das Bühnendesign für den Wettbewerb in Malmö veröffentlicht. Die zentral platzierte Bühne in Form eines Kreuzes und bewegliche LED-Elemente sorgen für ein 360-Grad-Erlebnis beim Publikum und den auftretenden Acts. Verantwortlich für den Look sind Produktionsdesigner Florian Wieder und Licht- und Screeninhaltsdesigner Fredrik Stormby.
Eurovision Pre-Partys
Auch 2024 gibt wieder Pre-Partys. Eine gute Gelegenheit für die teilnehmenden Acts, ihre Songs vorab den Fans zu präsentieren. Gelaufen ist schon die "PrePartyES" in Madrid am 30. März. Am 6. April findet die Party in Barcelona statt, die "London Eurovision Party" einen Tag später am 7. April, das Traditionsevent "Eurovision in Concert" am 13. April in Amsterdam, die neue "Nordic Eurovision Party" am 14. April in Stockholm sowie "MalmöHagen", ein neues Pre-Event, am 4. Mai in Kopenhagen. Geplant ist außerdem "Israel Calling" am 11. April in Tel Aviv. Ob die Party während des israelischen Krieges mit Gaza tatsächlich mit internationalen Acts stattfindet, ist fraglich.
Deutschlands Act Isaak ist bei den Pre-Partys in Amsterdam, London und Madrid dabei.
Deutschland beim ESC 2024
Die Bewerbungsphase für den deutschen Vorentscheid "Eurovision Song Contest - Das deutsche Finale 2024" lief vom 7. September bis 15. Oktober. Insgesamt 693 Künstler hatten sich dafür beworben. Die Show fand am 16. Februar 2024 ab 22.20 Uhr live in Berlin statt und war zu sehen auf eurovision.de, im Ersten und auf ONE sowie in der ARD Mediathek. Acht Acts standen im Vorfeld fest: Galant, Isaak, Leona, Bodine Monet, Max Mutzke, NinetyNine, Marie Reim und Ryk wurden direkt vom NDR nominiert. Der neunte und damit letzte freie Platz im Vorentscheid wurde durch das Publikum am 8. Februar in der Show "Ich will zum ESC!" an Floryan vergeben. Mit dem Song "Always On The Run" setzte sich Isaak am Ende durch und löste das Ticket nach Malmö.
2024 ist Abba-Jubiläumsjahr
In diesem Jahr feiern Abba und alle Fans den 50-jährigen ESC-Sieg. Die schwedischen Superstars gewannen 1974 beim ESC in Brighton und bescherten damit ihrem Heimatland den ersten Sieg beim Eurovision Song Contest. Im Jubiläumsjahr kommt an Abba kaum jemand vorbei.
Organisationsteam mit großer ESC-Erfahrung
Bis zum 12. Juni waren schwedische Städte und Kommunen aufgefordert, sich als Austragungsort 2024 zu bewerben. Herauskristallisiert hatten sich Stockholm, Malmö, Göteborg und Örnsköldsvik, die ins Rennen um die Gastgeberschaft gingen. Am 7. Juli gab die Europäische Rundfunkunion (EBU) bekannt, dass die Wahl auf Malmö gefallen ist. Die Stadt hat Mitte September angekündigt, rund 2,5 Millionen Euro (30 Millionen Schwedische Kronen) in die Austragung des ESC investieren zu wollen.
Mitte Juni hat der ausrichtende Sender SVT bekannt gegeben, wer für den ESC 2024 in Schweden verantwortlich ist. Ebba Adielsson, derzeit Leiterin von SVT Entertainment, ist ausführende Produzentin und trägt die Gesamtverantwortung für den Wettbewerb. Christel Tholse Willers ist verantwortlich für Kommunikation, Presse, Marketing und Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gastgeberstadt. Diese Position hatte sie bereits beim ESC 2013 in Malmö. ESC-Erfahrung hat sie außerdem auch als ausführende Produzentin beim Melodifestivalen gesammelt. Tobias Åberg ist für die gesamte technische Produktion verantwortlich und gehörte ebenfalls schon in Malmö sowie auch 2016 in Stockholm zum Kernteam. Als Produktionsleiter oder technischer Experte war er schon bei vielen ESC-Produktionen am Start, zuletzt für die BBC beim ESC in Liverpool. Vierter im Team ist Johan Bernhagen. Er ist gemeinsam mit Tobias Åberg für die Finanzen und die gesamte technische Produktion verantwortlich. Auch er hat ESC-Erfahrung. So war er zusammen mit Martin Österdahl ausführender Produzent beim ESC 2016 und Produktionsleiter 2013 in Malmö. Seit Mitte September steht außerdem fest, dass Christer Björkman als Produzent des Gesamtwettbewerbs und Per Blankens als TV-Prozent an Bord sind.